So sichern Sie Ihre Daten richtig

Hardwareversagen, Schadsoftware oder Fehlmanipulation – die Gründe für drohenden Datenverlust sind vielfältig. Eine wirksame Sicherungsstrategie ist daher elementar und sollte rechtzeitig vorgekehrt werden. Ein Leitfaden.

Trotz grösster Vorsichtsmassnahmen ist niemand völlig gegen Datenverlust geschützt. Zu zahlreich sind die Möglichkeiten, Daten zu verlieren:

  • Datenträger werden durch Sturz, Alterung, Flüssigkeit oder Feuer beschädigt
  • Dateien werden von einer Schadsoftware verändert
  • Unerwartete Abschaltungen, unterbrochene Startvorgänge oder Treiberkonflikte erzeugen Fehler in den logischen Strukturen eines Laufwerks
  • Daten werden aus Versehen oder eventuell auch vorsätzlich gelöscht
  • Diebstahl oder anderweitigen physischen Verlust von Speichergeräten

Vielfalt schützt am besten

Die Fülle der möglichen Probleme legt nahe, dass eine wirksame Sicherungsstrategie ebenfalls auf Vielfalt setzen muss. Deshalb ist der wichtigste Grundsatz die «diversifizierte Redundanz». Das heisst, neue Dateien sollten möglichst rasch vervielfacht und – ganz wichtig – mit unterschiedlichen Methoden gespeichert werden in der Absicht, die Daten im Fall eines Datenverlustes zurückkopieren zu können. Solche Kopien werden gemeinhin als Sicherungskopien bezeichnet. Und warum ist die Methodenvielfalt so wichtig? Ganz einfach, um die Sicherungskopien vor den verschiedenen Bedrohungsformen zu schützen.

Szenarien vorhersehen

Der Schutzgrad nimmt dabei mit der Methodenvielfalt der Sicherungen zu. Beispielsweise kann nach dem Ausfall einer Computerharddisk sehr rasch eine Sicherungskopie von einem lokalen Netzwerkspeicher (NAS) zurückgeholt werden, wobei die Geschwindigkeit ein Vorteil darstellt. Allerdings bietet das lokale NAS keinen sicheren Schutz vor einer Schadsoftware, welche alle direkt erreichbaren Speicherorte in Mitleidenschaft zieht. Plündernde Einbrecher oder ein Brandfall sind mögliche Szenarien, welche es erforderlich machen, zusätzlich Kopien ausserhalb der eigenen Räumlichkeiten aufzubewahren.

Es gilt also, verschiedene Sicherungsarten – wie Festplatte, Wechselmedien oder cloudbasierte Dienste – so zu kombinieren, dass sie ihre Vorteile ausspielen können, während ihre Nachteile von den anderen Möglichkeiten kompensiert werden.

Lösung abstimmen

Da im Einzelfall unterschiedliche Voraussetzungen, Anforderungen und Budgets berücksichtigt werden müssen, existiert leider keine Patentlösung. Die Abstimmung mehrerer Sicherungsmethoden aufeinander sollte aber in jedem Fall gut durchdacht sein, denn unberücksichtigte Szenarien können zu Schutzlücken und Datenverlust führen. Umgekehrt sind allzu komplexe Lösungen eher allfällig für Fehlfunktionen und damit ebenfalls unsicher, oder sie benötigen übermässigen Überwachungsaufwand mit ungünstigen Auswirkungen auf die Betriebskosten.

Die Auslegung einer Lösung wird weiter beeinflusst davon, wie viel Zeit vom Eintritt eines Schadens bis zur vollständigen Wiederherstellung maximal vergehen darf und wie viel Datenverlust in Kauf genommen werden kann, d.h. wie viel Zeit zwischen zwei Datensicherungen liegen darf.

Feuerprobe nicht vergessen

Die ergriffenen Backup-Massnahmen sollten nun auf Wirksamkeit getestet werden. Am besten, indem das Backup einmal komplett zurückgespielt und dann untersucht wird, ob alles so ist, wie es sein soll. So finden Sie nicht erst im Ernstfall heraus, dass Teile des Backups unvollständig sind, oder es sogar leer ist.

Um allfällige Fehlfunktionen zu erkennen, gehören diese Tests zudem regelmässig wiederholt, denn im Schadensfall gibt es keinen zweiten Versuch!

Möchten Sie die Wirksamkeit Ihrer Vorkehrungen von einem Profi beurteilen oder prüfen lassen? Dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme. Unsere Experten kennen die vielfältigen Bedrohungsformen und weisen Sie rechtzeitig auf allfällige Mankos hin.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert