Datensynchronisation in Zeiten von Cloud-Services

Anwender möchten heutzutage oft von mehreren Endgeräten und von überallher auf ihre Daten zugreifen können. Dass dazu die «Cloud» genutzt werden kann, ist längst bekannt. Wir zeigen auf, welche Prinzipien hinter dieser Nutzungsart von Cloudspeicherdiensten stecken und weshalb sich damit ausnahmsweise Komfort und Sicherheit verbinden lassen.

Unter Datensynchronisation versteht man den Abgleich von Daten zwischen zwei oder mehreren Geräten. Dabei werden die Daten untereinander ausgetauscht, so dass jedes Gerät die neuesten Daten enthält. Ein bekanntes Beispiel für Datensynchronisation ist der Abgleich von Adressdaten und Terminen zwischen einem Mobiltelefon und einem Computer. In diesem Fall bringt die Datensynchronisation vor allem Komfortgewinn.

Die Datensynchronisation kann allerdings auch verwendet werden, um durch mehrfaches Vorhandensein von Informationen (Redundanz) die Verfügbarkeit und Datenintegrität eines Systems zu erhöhen. Dazu wird beispielsweise der Inhalt einer Festplatte 1:1 auf eine oder mehrere andere Festplatten «gespiegelt». Fällt eine Festplatte aus, können die verbleibenden Platten weiterhin alle Daten liefern. Zum Totalverlust der Daten führt erst der Ausfall aller Platten.

Dasselbe Prinzip lässt sich nicht nur für Festplatten, sondern auch für Server und sogar ganze Rechenzentren anwenden. Um die Sicherheit und Verfügbarkeit maximal zu erhöhen, kann es zudem durchaus Sinn machen, die Daten auf eine geografisch entfernte Infrastruktur zu spiegeln (Geo-Redundanz). Sollte nämlich die lokale Infrastruktur durch eine Katastrophe zerstört werden, sind die Daten immer noch auf einer örtlich getrennten Infrastruktur vorhanden.

Durch die Nutzung eines Cloudspeicherdienstes lassen sich nun die Anforderungen an Komfort und Sicherheit recht gut verbinden. Bei der Synchronisation seiner Daten mit einem Filehosting-Dienst mit all seinen Annehmlichkeiten handelt es sich nämlich um nichts anderes als die Herstellung eines georedundanten Abbilds – aus Sicht der Informationssicherheit und im Speziellen der Verfügbarkeit also ein wünschenswerter Zustand.

Allerdings muss besonders bei sensitiven Daten dringend auch einem weiteren Ziel der Informationssicherheit die nötige Beachtung geschenkt werden: Der Vertraulichkeit. Und diese ist bei weitem nicht bei allen Anbietern gewährleistet. So heisst es beispielsweise in den aktuellen Google-Nutzungsbedingungen (Stand 25. Oktober 2017): «Wenn Sie Inhalte in oder über unsere Dienste hochladen […], räumen Sie Google (und denen, mit denen wir zusammenarbeiten) das Recht ein, diese Inhalte weltweit zu verwenden, […] zu vervielfältigen, […] zu kommunizieren, […] öffentlich anzuzeigen […].» Wohlgemerkt, diese Bestimmung gilt bei Google nicht nur für die kostenlosen, sondern auch für die kostenpflichtigen Angebote. Daher muss vor der Nutzung von Filehosting-Diensten immer eine realistische Einschätzung über mögliche Folgeschäden vorgenommen werden, sollten die Daten in falsche Hände geraten. Schliesslich muss basierend auf dieser Einschätzung eine Lösung evaluiert werden, welche den festgestellten Schutzbedarf garantiert.

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