2020 war das Jahr der Hacker: In diesen Firmen haben Cyberkriminelle zugeschlagen
Die Pandemie wäre schlimm genug, doch 2020 waren auch Hacker und Cyberkriminelle so aktiv wie nie zuvor.
Bereits Anfang Jahr prophezeit ein Report der Versicherungsgesellschaft Allianz: Die grösste Gefahr für Unternehmen sind Hackerangriffe. Wie zur Illustration attackierten Hacker im Verlauf des Jahres so viele Unternehmen wie nie zuvor.
Dass die Gefahr aber nicht erst seit 2020 besteht, zeigen die Beispiele der Firmen Meier Tobler und Swisswindows: Das Nebikoner Gebäudetechnikunternehmen Meier Tobler kostete ein Hackerangriff im Vorjahr mehrere Millionen Franken. Noch mehr Aufsehen erregte die Pleite des Mörschwiler Fensterbauers Swisswindows mit rund 170 Mitarbeitenden. Diese sei unter anderem eine Folge eines Cyberangriffs im Frühjahr 2019, sagte der damalige CEO.
Gefahr von Hackern droht insbesondere KMUs, da hier oft das Risikobewusstsein und folglich auch entsprechende Vorsichtsmassnahmen fehlen. Doch es kann auch die Grossen erwischen, das zeigte sich im Mai: Der Bussnanger Zugbauer Stadler Rail wurde von Hackern erpresst. Diese drohten mit der Veröffentlichung sensibler Daten und forderten hohe Geldbeträge. Stadler gab nicht nach und die Erpresser veröffentlichten die Daten.
Opfer von Cyberkriminellen wurden von Frühling bis Herbst auch die ETH, ausserdem drangen Cyberkriminelle in das IT-System der Unternehmensgruppe Metall Zug ein. Den Tätern war es gelungen, interne Buchungen auf falsche Konten umzuleiten. Weitere öffentlich bekanntgewordene Angriffsziele waren die Brugg-Gruppe sowie deren Tochter Fatzer AG. Kurz darauf meldete auch die Swatch-Gruppe einen Angriff. Rund zwei Wochen dauerte es, bis die wichtigsten Systeme wieder liefen.
Im November wurde bekannt: Auch auf die Privatklinikgruppe Hirslanden gab es einen Angriff. Das Unternehmen kam glimpflich davon: Die Versorgung der Patienten wurde nicht beeinträchtigt.
Im Dezember hat es schliesslich auch den Industriekonzern Huber+Suhner erwischt: Nach einem Cyberangriff mit Schadsoftware schaltete das Unternehmen umgehend alle Arbeitsstationen aus, die Produktion war weitgehend lahmgelegt.
Die hier beschriebenen, öffentlich gewordenen Fälle sind allerdings nur die Spitze des Eisbergs. Wie unserem kürzlichen Blog-Beitrag entnommen werden kann, wird geschätzt, dass bereits jedes vierte Schweizer KMU Opfer eines Cyberangriffs wurde.
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